Nach acht Jahren Haxenfete-Abstinenz war es für den Musikverein „Harmonie“ Balzhofen dieses Jahr wieder soweit: zur besten Dämmerschoppenzeit bliesen die Musikerinnen und Musiker aus Balzhofen auf der Wiese hinter der Obersasbacher Grindehalle am Samstag, 29. Juli dem bestens aufgelegten Publikum zwei Stunden lang die angesagtesten Polkas um die Ohren.
An dem sonnig-warmen Samstagabend tummelten sich auf der Festwiese rund 2.000 feierwillige Gäste. Mit Bier und Grillhaxen bestens versorgt, erlebte das Dämmerschoppenpublikum mit dem „Egerländer Fuhrmannsmarsch“ einen furiosen Start. Schlag auf Schlag folgten Stimmungsgaranten wie die „Slavonicka Polka“, der „Bozner Bergsteigermarsch“ und die „Südböhmische Polka“. Von Beginn an honorierte das Publikum das engagierte Auftreten der Balzhofener und mit kräftigem Applaus und Bravo-Rufen.
Mit Einsetzen der Dämmerung wandelte sich der heiße Samstagabend in eine laue Sommernacht. Mit zahlreichen Lichterketten wurde die Open-Air-Veranstaltung in bunte Farben getaucht. Genau die richtige Stimmung für Posaunist Erik Künstel, um mit seiner Posaune den Beatles-Evergreen „Hey Jude“ zum Besten zu geben. Gegen 22 Uhr war die Stimmung auf ihrem Höhepunkt. Einige Musiker der zuvor aufgetretenen Musikkapelle aus Au im Murgtal holten begeistert noch einmal ihre Instrumente hervor und gesellten sich unter die Musikkameraden aus Balzhofen.
Einziger Wermutstropfen eines ansonsten rundum gelungenen Dämmerschoppenkonzerts war lediglich die Tatsache, dass die etwa 2.500 gegrillten Schweinehaxen nahezu zeitgleich mit dem Ende des Balzhofener Schlussmarschs restlos ausverkauft waren.
„Glaubt aber nicht, dass das heute Abend euer Gegenauftritt für unseren Besuch des diesjährigen Pfingstmusikfests ist“, hatte der Vorsitzende der Trachtenkapelle Obersasbach bei seiner Begrüßung scherzhaft an die Adresse der Balzhofener gesagt. „Das ist euer Gegenauftritt vom Mal zuvor!“. Damit rannte er beim Musikverein Balzhofen offene Türen ein, denn die Haxenfete in Obersasbach hatte einmal mehr unter Beweis gestellt, zu den schönsten, größten und bedeutendsten Open-Air-Blasmusikfestivals der Region zu gehören.
Text und Fotos von Bernd Lienhart